
Tim RantzauTim ist seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Nintendo-Fan und hat seine Begeisterung für Spiele mit einem Studium in Game Design vertieft. Beruflich arbeitet er an der Konzeption von Videospielen und kennt dadurch die Branche nicht nur von außen, sondern auch von innen. Seine größte Leidenschaft gilt jedoch dem Spiele-Journalismus, in dem er Trends einordnet, Hintergründe erklärt und mit viel Erfahrung über neue Entwicklungen berichtet.
- Das Wichtigste in Kürze
- Technisch beeindruckend und spielerisch stark
- Stagnierende Modi
- Fokus auf Mikrotransaktionen
NBA 2K26 ist der neuste Teil der beliebtesten und erfolgreichsten Basketball-Videospielreihe, die von Visual Concepts entwickelt und von 2K Sports veröffentlicht wird. Es erschien am 5. September 2026 auf den Plattformen PlayStation, Xbox, PC und Switch 2.

NBA 2K26 – Bild: 2K Games
Endlich echtes Basketball-Feeling
Die größte Stärke von NBA 2K26 liegt in der neuen „ProPlay Motion Engine“, die reale NBA-Broadcasts nutzt, um Spielerbewegungen direkt ins Spiel zu übertragen. Das Ergebnis ist ein deutlich natürlicheres Spielgefühl: Bewegungen wie Cuts, Euro-Steps oder Stepbacks wirken nicht mehr wie aneinandergereihte Animationen, sondern wie echte Entscheidungen auf dem Court. Besonders auffällig ist die verbesserte Körperdynamik – Spieler „gleiten“ nicht mehr unrealistisch über das Parkett, sondern agieren mit spürbarem Gewicht und Timing.
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Auch die Ballphysik wurde überarbeitet: Rebounds, Netzbewegungen und Abpraller vom Ring sind weniger vorhersehbar und variieren je nach Spielsituation. Das verleiht dem Spiel eine neue Tiefe, die besonders in engen Matches zur Geltung kommt.

NBA 2K26 – Bild: 2K Games
Präzision mit Anspruch
Die neue Wurfanzeige ist ein echter Gamechanger. Statt eines starren Balkens gibt es nun eine adaptive, gebogene Anzeige, deren „grünes Fenster“ sich je nach Verteidigungsdruck verändert. Freie Würfe sind leichter zu treffen, während schwierige Würfe echtes Timing und Spielverständnis erfordern. Das belohnt Basketball-IQ und macht das Spiel strategischer.
Die Rückkehr zu „Green-or-Miss“-Mechaniken sorgt für klare Erfolgskriterien: Wer perfekt timt, trifft – wer daneben liegt, scheitert. In Offline-Modi wie MyNBA ist die Toleranz etwas höher, während Online-Spieler präziser agieren müssen. Diese Differenzierung wirkt durchdacht und sorgt für faire Herausforderungen je nach Spielmodus.
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MyCareer: Story mit Substanz und neuen Schauplätzen
Der MyCareer-Modus bietet mit „Out of Bounds“ eine neue Storyline, die den Weg vom europäischen Basketball bis zur NBA nachzeichnet. Spieler können zwischen Paris und Madrid wählen, bevor sie in den Draft einsteigen. Die Story ist zwar klischeehaft und teils überzogen, bietet aber exklusive Belohnungen und lässt sich bei Bedarf überspringen.
Neu ist das „Evil Goat“-Feature: NBA-Stars können temporäre Boosts aktivieren, die das Spielgeschehen spürbar beeinflussen – etwa wenn Devin Booker plötzlich 40 Punkte auflegt. Das sorgt für dramatische Momente und mehr Spannung im Karrieremodus.
Auch die Steuerung des eigenen Spielplans wurde verbessert: Weniger erzwungene Quests, mehr Kontrolle über Key Games und eine klarere Struktur machen den Modus zugänglicher und weniger frustrierend.

NBA 2K26 – Bild: 2K Games
The City & Online: Kompakter, aber kommerziell
Die Online-Hub-Welt „The City“ wurde verkleinert, was die Navigation erleichtert. Pick-up-Games, Shops und Events sind schneller erreichbar. Dennoch bleibt die Kritik bestehen: Battle Passes, FOMO-Events und tägliche Quests machen das Erlebnis für Gelegenheitsspieler anstrengend. Wer tief eintaucht, findet jedoch ein reichhaltiges Angebot an Herausforderungen und Belohnungen.
MyTeam wurde erweitert, insbesondere durch stärkere Integration der WNBA. Die Vielfalt an Karten und Events ist groß, doch auch hier dominieren Mikrotransaktionen das Spielgefühl. Wer nicht zahlt, muss viel Zeit investieren.
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TV-Feeling pur
Visuell überzeugt NBA 2K26 mit beeindruckenden Details: realistische Gesichtszüge, dynamische Zuschauerreaktionen, glaubhafte Trainer und Schiedsrichter. Die Geräuschkulisse – vom Quietschen der Schuhe bis zu Kommentaren – erzeugt echtes Arena-Feeling. Besonders der Einstieg ins Spiel mit einem All-Star-Match gegen Legenden wie Jordan oder Nowitzki ist ein atmosphärisches Highlight.
Die Präsentation ist insgesamt dichter und lebendiger als je zuvor. Die Zuschauer reagieren glaubhaft, das Trainerteam wirkt engagiert, und die Pressevertreter am Spielfeldrand sorgen für zusätzliche Authentizität.

NBA 2K26 – Bild: 2K Games
Altbekannte Schwächen bleiben bestehen
Trotz aller Fortschritte bleibt NBA 2K26 nicht frei von Kritik. Die Mikrotransaktionen sind allgegenwärtig – sei es beim Aufleveln des eigenen Spielers, beim Kauf von Kleidung oder beim Sammeln von Karten. Auch der MyGM-Modus wirkt erneut vernachlässigt und bietet kaum Neuerungen.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Komplexität für Neueinsteiger: Die Vielzahl an Menüs, Optionen und Spielmodi kann überwältigend sein. Wer nicht tief in der Materie steckt, wird sich schwer tun, alle Funktionen zu verstehen und sinnvoll zu nutzen.
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Fazit zu NBA 2K26
NBA 2K26 ist ein Spiel, das sich wie ein erfahrener Point Guard präsentiert: routiniert, technisch versiert und mit dem Blick für das Wesentliche. Es ist keine Revolution – aber eine konsequente Evolution, die viele kleine Stellschrauben dreht, um das Gesamtbild zu verbessern. Die neue Bewegungsengine bringt eine spürbare Authentizität auf den Court, die sich nicht nur in der Optik, sondern auch im Gameplay bemerkbar macht. Spieler agieren mit mehr Gewicht, mehr Intuition und weniger vorhersehbaren Animationen.
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Das Spiel fühlt sich dadurch weniger als eine Simulation und mehr wie ein echtes Match an. Die überarbeitete Wurfmechanik ist ein weiterer Meilenstein. Sie belohnt Timing, Raumgefühl und Spielverständnis – und bestraft unüberlegte Aktionen. Das macht jeden Wurf bedeutungsvoller und verleiht dem Spiel eine strategische Tiefe, die Veteranen begeistert und Neulinge fordert. Auch die Integration der WNBA, die kompaktere City und die verbesserte Präsentation zeigen, dass Visual Concepts nicht nur auf Details achtet, sondern auch auf Vielfalt und Zugänglichkeit.
Doch trotz dieser Fortschritte bleibt NBA 2K26 ein Spiel, das sich selbst im Weg steht. Die allgegenwärtigen Mikrotransaktionen, die stagnierenden Modi wie MyGM und die überladene Online-Struktur sind wie Fouls in der Crunch Time – sie nehmen dem Spiel die Leichtigkeit und den Flow. Wer nicht bereit ist, Zeit oder Geld zu investieren, wird schnell an Grenzen stoßen. Das ist besonders schade, weil das Fundament des Spiels so stark ist wie nie zuvor.
Hier geht es zu unserem Test von Mafia: The Old County.
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