Das britische Indie-Team kündigt mit "I Am Ripper" ein Spiel an, in dem man im 1980er-Großbritannien eine makabre Mordserie aufklären muss.
Clemens Silvestri: ...Musiker, Zocker, interessiert an Literatur, manchmal dies, manchmal das... Verirrt sich gerne in Silent Hill, Spira oder Herrenhäusern.
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Ein Mann wacht in einem verschlossenen Glaskasten auf. Seine Atmung ist hektisch, Panik liegt in der Luft. Vor ihm: ein Hebel, eine Glocke – seine rechte Hand gefesselt. Es wirkt wie der Beginn eines makabren Rätselspiels. Nein, das sind keine Szenen aus einem neuen „Saw“-Teil, sondern der Auftakt des Ankündigungstrailers zu I Am Ripper, dem neuen narrativen Thriller der britischen Indie-Schmiede White Paper Games. Und was dieser Trailer andeutet, verspricht ein moralisch aufgeladenes, zugleich morbides Spielerlebnis.
Im Mittelpunkt der 2 Minuten steht die junge Ermittlerin Samantha Harlow, die im Wald auf eine grausam inszenierte Leiche stößt. Das Opfer, laut einer Inschrift auf den umliegenden Bäumen „Dolores Campbell“, wurde mit Stacheldraht an einen Baum gefesselt. Die Kamera folgt der Ermittlerin in klassischer Over-Shoulder-Perspektive, bis ihr Blick den verstörenden Fund trifft: grotesk verdrehte Gliedmaßen, zugenähte Lippen, ein Bild des Schreckens. Auffällig: Der Trailer verzichtet vollständig auf Sprache und Musik, was die Wirkung dieser Szene nur noch intensiver macht.
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Den makabren Höhepunkt bildet eine Gameplay-Sequenz, in der Samantha die Nähte des Opfers durchtrennt. Im Mund findet sie eine Kassette. Weitere Eindrücke zeigen regennasse Straßen im Großbritannien der 1980er-Jahre, Retro-Technologie und eine rätselhafte Gestalt, die möglicherweise der Täter sein könnte.
Der Trailer endet mit einer beklemmenden Rückblende denn der Mann im Glaskasten treibt langsam unter Wasser, während er verzweifelt versucht, sich zu befreien. Ein starker Schlusspunkt und ein klares Zeichen dafür, dass I Am Ripper keine einfachen Antworten geben wird.
White Paper Games ist bekannt für Story getriebene Spiele mit gesellschaftlichem Tiefgang. Mit Titeln wie Ether One (2014) und The Occupation (2019) hat das Studio mehrfach bewiesen, dass es narrative Komplexität mit interaktivem Storytelling verbinden kann. I Am Ripper scheint diese Linie fortzusetzen, allerdings in einem weitaus düsteren Ton.
Konkrete Informationen zum Gameplay gibt es bisher leider nicht. Die Spielwelt scheint aber stark inszeniert zu sein, mit Fokus auf psychologische Interpretation statt klassischer Hard-Case Detektivarbeit oder Horror-Action.
Fans narrativer Adventures und psychologischer Thriller zeigen sich in ersten Reaktionen gespannt. Auf Plattformen wie Twitter und Reddit wird der Trailer bereits diskutiert, viele loben die stimmige Ästhetik und den Mut zur Unklarheit. Ein offizielles Veröffentlichungsdatum wurde bislang nicht genannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass I Am Ripper für PC (bestätigt sind zur Zeit Steam, GOG und Epic Games) sowie aktuelle Konsolen erscheinen wird.
Mit I Am Ripper kündigt White Paper Games einen atmosphärischen Thriller, der sich mit Identitätsfragen und inneren Abgründen auseinandersetzt. Der Trailer macht neugierig, ohne zu viel zu verraten – ein kluger Schachzug, der die Aufmerksamkeit der Genre-Fans bereits sicher hat.
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