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Die Nachfrage nach der neuen PlayStation 5 von Sony ist weiterhin unverändert hoch. Das hat mehrere Gründe. Einerseits kommt Sony mit der Produktion nicht nach, andererseits besteht bei dringend benötigten Teilen weiterhin eine Knappheit. Dies betrifft vor allem die Halbleiter. Dazu kam in den letzten Tagen auch noch die Situation am Suezkanal.
Dort stellte sich ein riesiges Containerschiff quer und blockierte damit eine der wichtigsten Lebensadern des internationalen Handels. Hunderte Schiffe, beladen mit in Europa dringend benötigten Produkten, reihten sich in die Warteschlange ein und warteten auf ihre Abfertigung. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich auch zahlreiche Container mit Konsolen auf den mehr als 370 Schiffen befinden. Diese Situation hat sich zwar in der Zwischenzeit entspannt, doch sie zeigt deutlich, wie fragil die internationalen Lieferketten geworden sind. Nicht erst seit den weltweiten Ereignissen, die im März 2020 ihren Anfang nahmen, führen solche Ereignisse zu Liefer- und Produktionsstopps und damit auch zu Warenengpässen. Das betrifft allerdings nicht nur Sony mit seiner PlayStation 5, sondern auch den zweiten großen Konsolen-Produzenten aus Redmond.
Nicht viele besser ist die Situation beim großen Mitbewerber Microsoft. Dessen Xbox Series X ist weiterhin nur sehr schwer zu bekommen. Eine der großen Hoffnungen der Gamer war die Veröffentlichung von Halo Infinite zum Start der Konsole. Der Blockbuster enttäuschte in seiner letzten Ausgabe mit einem unbefriedigenden Ende und einem Cliffhanger. So schaffte es der Master Chief erstmals auf die Liste jener Spiele, die ihre Käufer am meisten enttäuscht haben. Doch das neueste Abenteuer der Reihe lässt weiter auf sich warten. Wie der Schauspieler Verlon Roberts vor kurzem enthüllte, wird Halo Infinite voraussichtlich im November 2021 auf den Markt kommen. Das wäre rund ein Jahr nach dem Marktstart der Xbox Series X.
In einem anderen Bereich kann die Xbox allerdings auf einen großen Erfolg verweisen. Die Entwickler von Indie-Games haben in den letzten sieben Jahren auf der Plattform rund zwei Milliarden Dollar verdient. Dies verriet Xbox-Chef Chris Carla beim Xbox und Twitch Gaming Indie Showcase. Wenig später erschien auf der offiziellen Xbox-Webseite ein Artikel der dies mit Zahlen untermauerte. Seit seiner Gründung wurden durch das Xbox-Programm nicht weniger als 2.000 Games veröffentlicht. Damit hat es sicherlich zu einer Demokratisierung der Entwicklung außerhalb der großen Studios beigetragen. Doch war nützen die besten Games, wenn man sie nicht spielen kann?
Jedes Mal, wenn die PlayStation 5 wieder einmal verfügbar war, war sie auch schon wieder vergriffen. Das trieb vor allem jene Fans zur Verzweiflung, die monatelang auf ihre Konsole gewartet hatten. Die Knappheit trieb auch die Preise auf Versteigerungsplattformen in die Höhe. Dort wurde die reguläre Version um fast 60 Prozent teurer verkauft, die Digital Edition sogar um das Doppelte. Doch nun könnte sich die Situation für die kauflustigen Fans bald etwas entspannen.
Für diese Woche hatte Sony neue Kontingente angekündigt. Tatsächlich war die PlayStation 5 dann auch bei zahlreichen Online-Händlern, wie Amazon und Alternate erhältlich. Doch die Freude währte nur kurz. Wie befürchtet, waren auch diese Kontingente in kürzester Zeit vergriffen. MediaMarkt führte die Konsole ebenfalls für kurze Zeit im Programm und schaltete nach und nach immer wieder neue Kontingente frei. Doch auch diese Taktik erwies sich für zahlreiche Käufer als nicht erfolgreich. Mittlerweile ist die PlayStation 5 neuerlich ausverkauft. Das bedeutet für viele Fans in Deutschland, dass sie weiter auf neue Lieferungen warten müssen.
Sony hat offenbar den Ernst der Lage erkannt und versucht die für alle Seiten unbefriedigende Situation in den Griff zu kriegen. Zu diesem Zweck plant das Unternehmen den Aufbau eines Online-Fabrikverkaufs für alle Produkte rund um die PlayStation. Die Besetzung zentraler Jobs läuft bereits. Ein eigener „E-Commerce Supply Manager“ soll offenbar die Verfügbarkeit der Konsolen sicherstellen. Ist dieser Prozess abgeschlossen, können Kunden die neue Konsole im hauseigenen Online-Shop erwerben.
In den USA funktioniert dieser Vertrieb bereits. Dort können Käufer nicht nur eine laufend aktualisierte Bezugsquellen-Liste einsehen, sondern erfahren sofort von aktuellen und zukünftigen Verkaufsaktionen. Das wäre ein großer Fortschritt für Europa, schließlich ist die PlayStation 5 von Sony hier chronisch ausverkauft.