Dauerdiskussion zu Lootboxen: Was könnte sich 2025 ändern?

Lootbox - Bild: KI geniert

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Wenn es um das Thema Lootboxen geht, steht die Gaming-Welt Kopf! Und das nicht erst seit heute, sondern bereits seit fast zehn Jahren. Denn viele der insgesamt 5,8 Millionen Gamer in Österreich sehen in diesen kleinen Boxen die Chance auf außergewöhnliche Skins oder einzigartige Gegenstände. Andere stehen dem Thema mit verschränkten Armen gegenüber. Sie sehen in ihnen eine bloße Abzocke, in der Spielehersteller es besonders auf Kinder und Jugendliche absehen.

Zu den letztgenannten Gamern reihen sich auch eine Menge Experten und sogar Gerichte ein. Sie sehen in den Lootboxen eine verblüffende Ähnlichkeit zum Glücksspiel. Doch während man in Online-Spieloteken gratis Freispiele ohne Einzahlung erhalten kann, müssen Gamer sich die Lootboxen verdienen oder sie mit In-Game-Währungen bezahlen. Genau das ist der springende Punkt, denn die In-Game-Währungen lassen sich meist ausschließlich mit Echtgeld erwerben, wodurch viele einen Zusammenhang zum Glücksspiel sehen.

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In diesem Artikel möchten wir das Thema einmal genauer unter die Lupe nehmen. Für die Neulinge in der Branche erklären wir kurz, was eigentlich Lootboxen sind. Anschließend widmen wir uns der bisherigen Rechtsprechung und den Aussichten im Jahr 2025.

Alles begann mit der Suche nach einer neuen Geschäftsmöglichkeit

Eines muss man den Spieleentwicklern lassen: Sie haben in den vergangenen Jahren Vollgas gegeben, und zwar in allen Bereichen. Von der einfachen Pixelwelt über 3D-Inhalte bis hin zur Virtual Reality (VR) haben sie die Gaming-Branche in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verändert. Ein Videospiel jagte das Nächste, völlig neue Genres entsprangen aus dessen Gedankengut und die Spieler waren begeistert. Neben der ganzen technischen Finesse arbeiteten die Entwickler allerdings auch auf Hochtouren an neuen Geschäftsmodellen. Warum ist klar! Es geht ganz einfach ums Geld.

Verübeln kann man es ihnen sicherlich nicht. Denn die Spiele werden immer komplexer und die Gamer immer anspruchsvoller, wodurch auch die Kosten für die Spieleentwicklung durch die Decke gehen.

Mit bloßen Einmalkäufen, wie wir es beispielsweise von Diablo 1 kennen, lässt sich das Ganze nicht mehr finanzieren. Zusätzlich sind die Entwicklerteams gewachsen und jeder neue Mitarbeiter möchte am Ende des Monats schließlich auch sein Gehalt erhalten. So kamen die Entwickler auf die Idee, diese Kosten durch sogenannte In-Game-Käufe zu decken.

Spieler konnten plötzlich in den virtuellen Welten außergewöhnliche Skins oder andere Gegenstände erhalten. Wie das konkret funktioniert, unterscheidet sich von Spiel zu Spiel. Drei Wege zeigen sich jedoch immer wieder: Gamer können diese entweder durch das Lösen bestimmter Spielziele erhalten, tauschen oder mit In-Game-Währungen kaufen.

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Aber wie erhalten Spieler eigentlich diese In-Game-Währungen? Die In-Game-Währungen lassen sich (fast) ausschließlich mit Echtgeld kaufen. An diesem Punkt muss man ein Cut zu In-Game-Käufen ziehen. Bei diesen geht es nämlich ausschließlich darum, dass ein Spieler innerhalb des Spiels sozusagen Add-Ons in Form von Skins oder Spielerweiterungen erwirbt.

Die Zeiten, in denen man nämlich noch Erweiterungspacks per CD-ROM kaufen muss, sind längst vorbei – heute funktioniert alles online. Alteingesessene Sims-Zocker wissen aber sicherlich, was wir meinen.

Lootboxen zählen zu den In-Game-Käufen

Zu diesen In-Game-Käufen gehören auch die heftig diskutierten Lootboxen. Loot heißt übersetzt so viel wie Beutegegenstand, und wenn man auf das Prinzip blickt, weiß jeder auch warum. Es sind sozusagen virtuelle Beutekisten, die Spieler sich innerhalb des Spiels holen können. Wie Spieler diese erhalten, unterscheidet sich von Spiel zu Spiel. Bei den einem erhalten Gamer Lootboxen, wenn sie bestimmte Ziele erreichen, bei den anderen nur im Tausch gegen In-Game-Währungen.

Das Problem? Die Gamer kaufen eigentlich „die Katze im Sack“. Warum? Sie wissen vorher nicht, welche Gegenstände die Lootboxen ausspucken. Es könnten sagenhafte Rüstungen, ein edles Schwert oder ein ganz besonderer Skin sein, jedoch auch ein einfacher Gegenstand aus dem Shop.

Zu den häufigsten Gegenständen in Lootboxen gehören die Folgenden:

  • spezielle Waffen
  • Ausrüstungsgegenstände
  • Skins und Kleidung
  • Erweiterung der Spielewelt

Ein bekanntes Beispiel von Lootboxen kennen die Gamer sicherlich aus EA FC (vorher FIFA). Dort kaufen die Fußball-Enthusiasten spezielle Packages für FIFA Ultimate Team (FUT). In diesen Packages verstecken sich beispielsweise Größen wie Ronaldo oder Mbappé – allerdings auch deutlich schlechtere Fußballer. Welchen Spieler sie tatsächlich erhalten, entscheidet der Faktor Glück.

Wichtig ist zu beachten: Der Kauf von Lootboxen ist stets freiwillig und hat keinen direkten Einfluss auf die Spielziele. Heißt: Gamer müssen nicht zwangsläufig eine Lootbox kaufen, um im Spiel voranzukommen.

Neben EA FC dürfen Spieler auch bei den folgenden Games auf das große Glück hoffen:

  • NBA 2k25
  • Counter Strike
  • League of Legends
  • Apex Legends
  • Herous of the Storm
  • Clash of Clans
  • Clash Royale

In diesem Video äußert sich der YouTuber Hit oder Shit zu Lootboxen:

Wie können Spieler Lootboxen kaufen?

Eine pauschale Antwort gibt es auf die Frage nicht, es ist nämlich abhängig vom Spiel. Die Spieleentwickler bieten den Gamern in der Regel zwei Optionen: Entweder erspielen sie sich kostenlose Lootboxen im Game oder tauschen sie gegen In-Game-Währung ein. Also sozusagen gegen Echtgeld. Bei der ersten Option zocken sich die Gamer (meistens) eher die Finger wund, bevor sie ihre Lootboxen öffnen – kostenlose Lootboxen gelten eher als Lockmittel.

Die zweite Option hingegen ist da schon attraktiver. Sofern die Gamer mit Schweißperlen auf der Stirn eine Lootboxen öffnen möchten, können sie eine solche problemlos im In-Game-Shop erwerben. Sie brauchen lediglich ein paar Euro auf dem Spielerkonto, welche sie gegen die In-Game-Währung eintauschen können. Unterschiedliche Zahlungsoptionen bieten die Spieleentwickler auch an – so findet jeder die passende Möglichkeit.

Grundsätzlich unterscheiden sich die Lootboxen nicht großartig im Preis. Wobei es bei manchen Games wie EA FC noch spezielle Bronze-, Silber oder Goldboxen mit extra viel Gewinnen gibt. Für einen höheren Preis versteht sich.

Am Ende ist das jedoch auch völlig egal: Die Spieler wissen vorab ohnehin nicht, was sie erwarten. Nervenkitzen und eine Extra-Portion-Spannung sind also vorprogrammiert. Klingt so, als würde der Glücksspiel-Faktor mit im Boot sitzen, oder? Na ja, wer eine Lootbox öffnet weiß: Entweder wartet der ganz große Wurf oder das Geld wäre für eine Dose Cola angelegt gewesen. Alles beruht auf Zufall. Also gelten Lootboxen doch eigentlich automatisch als Glücksspiel, oder?

Lootbox vs. Glücksspiel - Bild: KI geniert

Lootbox vs. Glücksspiel – Bild: KI geniert

Sind Lootboxen wirklich „illegales“ Glücksspiel?

Theorie und Praxis liegen hier weit auseinander. Lootboxen gibt es jetzt seit nunmehr als zehn Jahren und mit ihrer Geburtsstunde entstammten eigentlich auch schon die ersten Diskussionen.

Die Kritiker berufen sich immer wieder auf die Aussage: Spieler müssen für Lootboxen Echtgeld einsetzen und wissen nicht, was sie dafür bekommen. So ähnlich läuft es schließlich auch im Glücksspiel ab. Dort wirft der Spieler ein paar Euro in den Slot und hofft auf einen Gewinn – niemand weiß, was herauskommt. Ob online oder offline gezockt wird, spielt hierbei keine Rolle.

Und bei Lootboxen? Ist es da nicht genau so? Eigentlich sollte man jetzt meinen, dass die Antwort mit einem „Ja“ ausfällt. Aber wir sagen es kurz und knapp: Nein. Denn der hinter den Lootboxen steckende Mechanismus weist überhaupt keine Ähnlichkeiten zum Slot auf.

Bei einem Slot weiß nämlich wirklich niemand, was am Ende herauskommt – verliert der Spieler sein ganzes Geld oder wartet beim nächsten Dreh der große Gewinn? Die Spielehersteller der Lootboxen geben allerdings den Umfang an virtuellen Gegenständen in der Lootbox preis. So weiß der Spieler also, wie viel er für sein Geld erhält – nur eben halt, nicht was.

Außerdem geben die Spielehersteller oftmals sogar eine Wahrscheinlichkeit an, was die Spieler in der Lootbox erwarten könnten. Damit ähnelt das Prinzip eher den Sammelkarten als dem klassischen Glücksspielmechanismus. Anders als beim einarmigen Banditen in der Spielhalle, weiß der Zocker wenigstens, dass er am Ende des Abends nicht mit leeren Händen dasteht, nachdem er die Box öffnet. Ein Vollverlust, wie beim Glücksspiel, ist also ausgeschlossen.

Wie stehen Gesetzgeber und Gerichte zu Lootboxen?

Scheinbar haben Lootboxen mit Glücksspiel also nicht viel am Hut, nicht wahr? Dann sollte es seitens der Gerichte und Regierung auch keine Probleme geben. Wenn es doch nur so einfach wäre. Österreich befindet sich beispielsweise in einer rechtlichen Zwickmühle bezüglich Lootboxen. Bislang fielen die Richter hierzulande nämlich widersprüchliche Urteile.

Ein wichtiger Präzedenzfall betrifft FIFA Ultimate Team, dessen Lootboxen zunächst als Glücksspiel deklariert wurden. Sony wurde sogar dazu verdonnert, den Spielern eine Rückerstattung auszuzahlen. Warum Sony? Es war der damalige Shopbetreiber, über den Gamer die Lootboxen kaufen konnten. In den vergangenen Jahren gab es generell immer wieder Urteile, die Lootboxen als illegales Glücksspiel einstufen.

Seit dem vergangenen Jahr legen die Richter allerdings eine andere Fahrtrichtung an den Tag! Ein Paradebeispiel ist das am 30.09.2024 durch das Oberlandesgericht Wien gefällte Urteil. Der Richter ordnete Lootboxen plötzlich nicht mehr als illegales Glücksspiel ein. Er berief sich bei seinem Urteil auf das österreichische Glücksspielgesetz. Dort steht geschrieben, dass Glücksspiel ausschließlich vom Zufall abhängig ist.

Der Richter untersuchte hierbei beispielsweise auch die Absicht der Spieler bei dem FUT. Er kam zu dem Entschluss, dass die Spieler die Lootboxen ausschließlich für das Spiel selbst kaufen und ohne ein wirtschaftliches Interesse in der realen Welt handelten.

Sie urteilten, dass die FUT-Pakete keine Ähnlichkeiten zum Glücksspiel aufweisen und somit kein wirtschaftliches Risiko darstellen – ganz zur Freude der Spielehersteller. Die Lage ist also verzwickt! Lootboxen sind hierzulande zwar nicht illegal, aber die Richter werden in Zukunft noch eine Menge Urteile zu diesem Thema fällen müssen.

So sieht die Gesetzeslage in anderen Ländern aus

  • Belgien: Belgien führte 2018 strenge Regeln für Lootboxen ein. Das Land stufte diese als illegales Glücksspiel ein. Spieleentwickler hatten nur zwei Möglichkeiten: Sie nahmen die Lootboxen heraus oder zogen sich zurück. Die Behörden kämpfen aber mit der Kontrolle. Sie weisen immer wieder darauf hin, dass Ihnen oft das nötige Personal und die finanziellen Mittel fehlen.
  • Deutschland: Seit 2023 erhalten Spiele mit Lootboxen in Deutschland automatisch eine USK-Freigabe ab 12 Jahren, um jüngere Spieler zu schützen. So ist der Fußball-Klassiker EA FC erstmals erst für Jugendliche erhältlich.
  • Australien: Das Land folgt einem ähnlichen Prinzip wie Deutschland, hat die USK-Freigabe allerdings auf ein Mindestalter von 15 Jahren erhöht. Man hört jedoch immer wieder, dass die Regierung Lootboxen in Zukunft komplett verbieten möchte.
  • Niederlande: Die Niederlande sprachen fast gleichzeitig mit Belgien ein Verbot von Lootboxen aus. Der Oberste Gerichtshof fiel allerdings wenig später ein anderes Urteil, wodurch die „Glücksboxen” seither wieder legal erhältlich sind.

Brauchen Spieleentwickler Lootboxen im Jahr 2025?

Das steht außer Frage! Lootboxen entwickelten sich in den vergangenen Jahren zu einem Milliardengeschäft. Wobei niemand vergessen darf: Das Geld fließt nicht ausschließlich in die Taschen der Spieleentwickler. Mit den Gewinnen werden die Spiele am Laufen gehalten, die Mitarbeitergehälter gezahlt oder die Strom- und Energiekosten gedeckt. Alles Kosten, die in den vergangenen Jahren durch die Decke gingen.

Aber in welchen Sphären liegen die Gewinne denn überhaupt? Einen kleinen Einblick gewährt eine Studie von Juniper Research, die bis zu diesem Jahr mit weltweiten Einnahmen von mehr als 20 Milliarden US-Dollar rechnet. Mobile Spiele erzielen hierbei die meisten dieser Umsätze, wo Mikrotransaktionen das Standardmodell prägen.

Lootbox-Gewinne weltweit.

Lootbox-Gewinne weltweit.

Die enormen Gewinne bringen jedoch Probleme mit sich. Die Branche muss neue Geschäftsmodelle entwickeln. Regierungen, Verbraucherschützer und Spieler fordern das immer nachdrücklicher. Dass Lootboxen auch zum Desaster werden können, bewiesen in der Vergangenheit Titel wie „Star Wars Battlerfront II“.

Die Spieleentwickler passen sich auch 2025 den kritischen Stimmen an

Während Regierungen und Gerichte mit einem Adlerauge auf die Lootboxen blicken, suchen die Spieleentwickler bereits nach Lösungen. So würden sie einem (evtl.) bestehenden Verbot schnell entgegenwirken können. Viele Firmen tüfteln auch in diesem Jahr an neuen, profitableren und weniger umstrittenen Formaten. World of Tanks testet etwa stufenbasierte Lootboxen mit garantierten Belohnungen auf verschiedenen Ebenen.

Auch im Hinblick auf die Transparenz wird die Branche mit dem „Pity-Timer“ weitere Schritte in die richtige Richtung gehen.  Diese garantieren nach mehreren erfolglosen Versuchen eine Belohnung. Einigen wird die Luft wahrscheinlich zu knapp, und sie streichen die Zufallselemente komplett aus dem Spiel und setzen stattdessen vermehrt auf Mikrotransaktionen. EA verbesserte hingegen bereits die individuelle Gestaltung seiner Lootboxen in neuen Spielen. Das dämpfte einen Teil der Kritik. Ein Firmensprecher betonte den künftigen Fokus auf Langfristigkeit und Spieler freundliche Angebote.

Bei all den Versuchen zum Trotz bleibt auch noch die ethische Frage!  Können Lootboxen wirklich auch in diesem Jahr wirklich noch als Glücksspiel bezeichnet werden oder hat der Wiener Richter im vergangenen Jahr den Grundstein für die Akzeptanz gelegt? Und wie transparent sind die Mechaniken, die sie antreiben?

Wahrscheinlich ändert sich nicht viel. Kritiker sehen auch in diesem Jahr in Lootboxen eine Gefahr für junge Spieler. Sie könnten dadurch einen frühen Einstieg ins Glücksspiel finden. Die Spannung vor dem Öffnen einer Box wirkt wie ein psychologischer Trigger. Dies ähnelt der Wirkung von Spielautomaten.

Grelle Farben, Animationen und spannende Soundeffekte verlocken zum wiederholten Öffnen der Boxen. All diese Argumente hört man sicherlich auch 2025 aus den Mündern der Kritiker. Die Gegenstimmen der Befürworter werden allerdings genauso laut sein.

Gibt es konkrete Pläne für das Jahr 2025?

Was bedeutet all das für die Zukunft? Schwer zu sagen, denn ein Blick in die Glaskugel bringt nur noch mehr Unsicherheit. Gerichte und Regierungen fällen teilweise unvorhersehbare Entscheidungen, wie beispielsweise das Wiener Gericht im vergangenen Jahr bewies. Dennoch gibt es ein paar Szenarien, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten. Hier sind einige mögliche Szenarien, die wir in den nächsten Jahren sehen könnten:

Einheitliche Regeln durch den Digital Fairness Act

Im November letzten Jahres hieß es, die EU-Kommission arbeitet auf Hochtouren an dem Digital Fairness Act. Mit ihm soll innerhalb der EU eine einheitliche Verordnung für eine digitale Fairness im Internet hergestellt werden. Wie konkret das Ganze dann in der Praxis aussieht und wann der Act tatsächlich in Kraft tritt, steht noch in den Sternen.  Einheitliche Standards würden es Spieleherstellern erleichtern, ihre Designs anzupassen und gleichzeitig den Spielerschutz zu wahren.

Neue Geschäftsmodelle

Ein Thema, das wir bereits vor wenigen Absätzen angesprochen haben. Den Spieleentwicklern entgehen die ganzen Diskussionen um Lootboxen nicht. Gerade EA und Sony, die in den vergangenen Jahren wegen der Lootboxen oft eine Breitseite der Richter erhielten, arbeiten vehement an der Zukunft.

Der Druck könnte letztlich schon in diesem Jahr dazu führen, dass die Spieleentwickler auf kreativere Monetarisierungsmöglichkeiten setzen. Möglichkeiten könnten direkte Käufe, Subscription-Modelle oder innovative Battle Pass-Systeme sein, die bereits in Spielen wie Fortnite erfolgreich eingesetzt werden.

Strengere Jugendschutz-Regelungen weltweit

Das Thema Jugendschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung! Nicht zuletzt auch wegen der Online-Glücksspiel-Branche. Doch auch im Gaming-Bereich kann es passieren, dass neue Gesetze verabschiedet werden. Konkret geplant ist dies bislang nicht, wir alle wissen allerdings, wie schnell sich das ändern kann.

Es zielt jedoch nicht immer alles auf neue Gesetze ab. Möglich wäre es beispielsweise, sich Deutschland oder Australien als Vorbild zu nehmen. Mit Altersfreigaben für Videospiele mit Lootboxen könnte es für jüngere Spieler schwierig werden, solche Boxen zu erwerben. Für Spieleentwickler würde hingegen eine große Zielgruppe wegfallen. Auch Transparenzanforderungen wie Pflichtangaben zu Wahrscheinlichkeiten könnten bald ein globaler Standard werden.

Rückgang der Einnahmen durch sinkende Akzeptanz

Das wäre für die Branche fatal! Wie wir bereits besprachen, machen Lootboxen einen Großteil der Finanzierung für Spielehersteller aus. Sollten die hitzigen Debatten sich irgendwann negativ auf die Spieler auswirken, könnten sie das PS5 Gamepad vielleicht sogar an den Nagel hängen.

Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Negative Schlagzeilen von außen bewirken auch etwas in den Köpfen der Spieler. Ob das in diesem Jahr der Fall sein wird, ist fraglich. Es ist wahrscheinlich eher ein Szenario für die Zukunft. Tritt diese Annahme allerdings ein, könnten sich die Spielehersteller von manchen Märkten zurückziehen.

Langfristige Folgen für das Image der Branche

Angenommen, die Spielehersteller agieren komplett anders und feilen weiterhin an den Lootboxen, wodurch sie sich in Richtung Glücksspiel entwickeln? Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, liegt wahrscheinlich irgendwo bei 0,1 Prozent. Dennoch sollte man sie im Kopf behalten.

In diesem Fall darf man allerdings auch nicht vergessen, dass versteckte Glücksspielmechaniken die Laune der Gamer in den Keller treiben würden. Ein Punkt, der sich direkt auf die Spieleentwickler auswirkt – denn die Spieler verlieren Stück für Stück das Vertrauen. Und mangelndes Vertrauen schmälert den Umsatz. Unternehmen, die sich offen und transparent positionieren, könnten dagegen profitieren.

Fazit: Die Diskussion um Lootboxen wird auch 2025 zum Dauerbrenner

Die Diskussion um Lootboxen hallt auch in diesem Jahr durch die Gaming-Branche, und das aus gutem Grund! Einerseits finanzieren sie das Spielerlebnis auf Millionen Bildschirmen in aller Welt – von der Spieleentwicklung über das Marketing bis hin zu Upgrades. Andererseits sitzen ihnen die ethischen Fragen, wie beispielsweise die Glücksspielmechanismen im Nacken. Selbst wenn die Gerichte momentan der Annahme sind, Lootboxen unterliegen nicht dem Glücksspielgesetz, kann sich diese schnell wieder ändern. Einige Beispiele hierfür finden wir in der Vergangenheit.

Vielleicht ist es auch ein Problem, dass jedes Land anders mit dem Thema umgeht. In Deutschland unterliegen Lootboxen der FSK-Freigabe, in Belgien sind sie komplett aus dem Markt verbannt und hierzulande ist die Situation strittig. Gleichzeitig arbeiten Unternehmen fieberhaft an neuen Geschäftsmodellen, um Einnahmen zu sichern und rechtlichen wie gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden.

Ein Wendepunkt könnte tatsächlich das aktuelle Jahr sein. Mit dem Digital Fairness Act plant die EU bereits einheitliche Standards für mehr Transparenz. Dort finden die Entwickler dann endlich konkrete Vorgaben, mithilfe derer sie faire Geschäftsmodelle auf den Markt bringen. Besonders im Fokus wird hierbei wohl das nachhaltigere Monetarisieren stehen. Stufenbasierte Belohnungen und direkt käufliche Inhalte lösen dann zufallsbasierte Systeme ab. Und bei den Gamern steht das im Fokus, was sie am meisten lieben: das Zocken gänzlich frei von irgendwelchen Glücksspielgedanken.