Die mögliche Hauptfigur Elsa könnte ihre Story aufgrund von Rache starten.
Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
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Ubisoft steht mit Assassin’s Creed Hexe, dem nächsten großen Ableger der erfolgreichen Action-Adventure-Reihe, bereits in den Startlöchern – doch ein aktueller Leak sorgt im Vorfeld für Skepsis. Angeblich soll auch dieses Kapitel der Serie auf ein altbewährtes, mittlerweile aber oft kritisiertes Erzählmuster zurückgreifen: Rache als zentraler Handlungsmotor.
Gerüchten zufolge dreht sich die Geschichte um die junge Elsa, deren Mutter als vermeintliche Hexe hingerichtet wird. Dieser tragische Vorfall bringt Elsa dazu, sich auf einen Rachefeldzug zu begeben – und damit genau den gleichen Weg einzuschlagen, den schon viele Protagonisten vor ihr gegangen sind. Seit Assassin’s Creed II mit dem ikonischen Ezio Auditore wurde dieses Motiv regelmäßig genutzt, um Helden in den Konflikt zwischen Assassinen und Templern zu stürzen. Was einst emotional funktionierte, wirkt heute zunehmend vorhersehbar.
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Dabei hat Ubisoft bereits gezeigt, dass es auch anders geht: Assassin’s Creed IV: Black Flag mit Edward Kenway verzichtete weitgehend auf persönliche Rache und bot mit dem eigensinnigen Piraten einen frischen Ansatz. Fans loben bis heute die abwechslungsreiche Geschichte, die nicht aus einem persönlichen Trauma heraus entstand, sondern aus Zufall und Eigeninteresse.
Im Fall von Hexe befürchten viele, dass sich Ubisoft einmal mehr auf ein bekanntes Erzählgerüst verlässt: Verlust, Ausbildung durch einen erfahrenen Assassinen, erste Aufträge im Untergrund, das große Ziel stets vor Augen – mit einem vorhersehbaren Twist am Ende. Zwar sind diese Storybeats nicht grundsätzlich schlecht, doch nach über einem Jahrzehnt fühlen sich viele Teile der Reihe dadurch inhaltlich austauschbar an.
Noch besteht Hoffnung, dass das Unternehmen es schafft, dem bekannten Motiv eine neue Perspektive abzugewinnen – etwa durch moralische Grauzonen, einen unerwarteten Verlauf der Rache oder gar eine Wendung, bei der die Protagonistin ihre Überzeugungen hinterfragt. Doch die Vergangenheit zeigt: Der Publisher tendiert dazu, auf Nummer sicher zu gehen.
So bleibt Assassin’s Creed Hexe trotz düsterer Thematik und spannender Setting-Ideen (Hexenverfolgung, Aberglaube, Okkultismus) erzählerisch bislang unter den Erwartungen. Ob Ubisoft das Ruder noch herumreißen kann, wird sich zeigen – doch die ersten Eindrücke deuten auf ein weiteres Abenteuer hin, das zwar solide, aber wenig mutig daherkommt. Doch das vor einigen Wochen erschienene Assassin’s Creed Shadows gibt Hoffnung, denn dieses wurde durchaus von Kritikern und Spielern gelobt.