Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Games-Branche sinken erneut

Deutschland hinkt in der Game-Branche stark hinterher

Game - Verband der deutschen Games-Branche (C) Game.de
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    1. Bild von Eva Krumm

      Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.

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Bereits zum zweiten Mal in Folge, sinken die Zahlen der Beschäftigten in der Game-Branche in Deutschland. 2019 arbeiteten noch rund 10.487 Menschen in diesem Bereich, dieses Jahr sind es nur noch 10.071. Somit gab es einen Rückgang von 4 Prozent.

Auch von 2018 auf 2019 sank diese Zahl bereits schon und das Obwohl der Markt aktuell rund 6,2 Milliarden Euro einbringt. Diese Daten gab der game – Verband der deutschen Games-Branche aufgrund der Analyse von gamesmap.de bekannt. Bei diesen Zahlen handelt es sich um Kernarbeitsmarkt. Berechnet mann noch die Beschäftigten von Dienstleistern, Handel, Bildungseinrichtungen, Medien und im öffentlichen Sektoren dazu, liegt die Zahl der Personen die in der Game-Branche tätig sind bei rund 30.000.

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Das Deutschland nicht der stärkste Vertreter bei Videospielen ist, ist sicherlich bekannt. Kanada zum Bespiel förderte den Bereich in den letzten Jahren stark und weißt daher 3x soviele Beschäftigte auf wie Deutschland und das obwohl sie gerade mal halb so viele Einwohner haben. Würde Deutschland diesem Beispiel folgen, würden hierzulande rund 60.000 Menschen im Kernarbeitsmarkt tätig sein.

Die Anzahl der in der Gaming-Branche beschäftigen Menschen gehen weiter zurück

Die Anzahl der in der Gaming-Branche beschäftigen Menschen gehen weiter zurück

Wo liegt das Problem?

Da gibt es einige Angriffspunkte. Zwar besitzen einige Bundesländer, wie Hessen zum Beispiel, eine Förderung die vor allen Indie-Entwickler bei der Gründung helfen sollen. Doch aufgrund der sehr scharfen Vorlagen und dem doch auch eher geringen Budget, tragen die Programme nur wenig Früchte. Zwar liegt der Regierung mittlerweile eine nationale Förderung vor, doch auch diese lässt noch auf sich warten. Das sorgt dafür, dass es in Deutschland aktuell schwierig für potentielle Spieleentwickler ist ein eigenes Unternehmen aufzuziehen und sich selbst in einen stätig wachsenden Markt zu etablieren.

Auch große Unternehmen die im Ausland ihren Gründungssitz haben, lassen sich bei uns nur geringfügig nieder. Eben aufgrund des geringen Interesses der Regierung und der Behörden. Das stößt bei Gamern und Spieleentwickler auf Unverständnis, denn immerhin richtet Deutschland mit der gamescom nun schon seit einigen Jahren die größte weltweite Gaming-Messe aus.

Ein weiteres Problem ist auch der Deutsche Computerspielepreis, der jedes Jahr verliehen wird.  In den letzten Jahren machte sich der Preis, der auch Nachwuchstalente fördert, einen guten Namen in der Branche. 2019 katapultierte sich der DCP um die aufgeholten Jahre wieder zurück, dank der Preisverleihung die dank Politiker und Moderatorin eine Aneinanderreihung alter Gamer-Klischees war und die ausgezeichneten Entwickler teils beleidigte und erniedrigte.

Entwickeln und Publishen ist der neue Trend

Deutschland hat also noch wahnsinnig viel ungenutztes Potential was Videospiele angeht. Denn aktuell gibt es 622 Unternehmen die Games entwickeln und vertreiben. Dabei schwankt aber das Gleichgewischt zwischen Firmen die ausschließlich entwickeln und solche die nur publishen. 2019 waren es 312 Unternehmen die selbst entwickeln, 2020 sank die Zahl auf 208 ab. Die Anzahl der Unternehmen die entwickeln und publishen stieg von 272 auf 383 an. Dieser Trend kommt von den Plattformen, die es den Firmen ermöglicht ihre Spiele einfach in App Store oder auf Steam auf den Markt zu bringen. Das gleiche gilt für Konsolen, denn die Anzahl digitaler Verkäufer steigt stätig an. Das bedeutet das Kosten für den Vertrieb sinken, aber dementsprechend auch Arbeitsplätze kosten.

In Deutschland entwickeln und publishen 622 Unternehmen Videospiele

In Deutschland entwickeln und publishen 622 Unternehmen Videospiele

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