
Klaus KainzEin freiberuflicher Schreiber für Chronik-Themen, manchmal auch Kultur. Vor allem aber ist er faszinierter Zocker seit mehreren Jahrzehnten. Denn Resident Evil ist intensiver als jeder Horrorfilm, Bloodborne oder Metroid Prime immersiver als jeder Fantasy-Roman - und Dampf ablassen geht kaum besser als mit Streets of Rage oder Ninja Gaiden.
Der Erfinder der “Göttersimulationen” Peter Molyneux will nach seinem nächsten Spiel Schluss machen. Zuletzt wurde es ruhig um den Gaming-Pionier, der mit bahnbrechenden PC-Klassikern wie Populous, Theme Park und Dungeon Keeper bekannt wurde. Auch das humoristische Rollenspiel Fable geht auf sein Konto. Allerdings stand Molyneux häufig in der Kritik, weil er spektakuläre Features für Games versprach, die es dann so nie gab.
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Zuletzt meldete sich sein Studio mit der Ankündigung von Masters of Albion aus einer langen Funkstille zurück. Mit dem Titel mischt Molyneux seine Göttersimulationen mit Strategie-Gameplay und der Albion-Welt aus Fable – offiziell ist es aber kein Fable-Spiel, die Rechte liegen weiterhin bei Microsoft. Nach Masters of Albion soll jedenfalls Schluss sein. “Ich bin 66 Jahre alt. Ich arbeite so hart wie nie zuvor in meinem Leben. Ich habe einfach nicht mehr die Lebenskraft, um das noch einmal zu tun”, verriet er dem britischen Magazin Edge (via GamesRadar+).
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Masters of Albion sei ihm besonders wichtig, “weil es in gewisser Weise um Erlösung geht”. Dass er zuvor oft unrealistische Ankündigungen zu seinen Games machte, bereut er laut einem Interview von 2023. „Es war grauenvoll, und ich bedauere es zutiefst”, so Molyneux (via The Gamer). “Ich dachte, ich würde das Spiel entwerfen, während ich mit der Presse sprach.”
Von Fable bis Curiosity – Peter Molyneux als kontroverser Gaming-Pionier
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Molyneux stand seit jeher für große Versprechungen, die sich häufig nicht bewahrheitet haben. Etwa sollte Fable einen nie dagewesenen Realismus bieten, der im finalen Titel nur abgespeckt zu finden war. Besonders heikel war „Curiosity: What’s Inside the Cube?„. In der gleichnamigen App bauten Spieler über einen gemeinsamen Online-Server die Bausteine eines riesigen Würfels ab. Ein “lebensverändernder Preis” sollte auf den Spieler warten, der den letzten Stein entfernte.
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Hinter der App steckte die Ankündigung des Crowdfunding-finanzierten Simulationsspiels Godus. Dort sollte der Sieger von Curiosity eine Moderatorenrolle bekommen und an den Gewinnen beteiligt werden. Zu dem Curiosity-Gewinner brachen die Entwickler aber den Kontakt ab und das Spiel floppte (via Gamespot). Gegenüber Edge entschuldigte er sich: „Ich gebe jetzt zu, dass ich zu viel versprochen und Dinge über Curiosity gesagt habe, die ich nicht hätte sagen sollen. Aber ich habe das nur getan, weil ich damals dachte, dass es das Richtige sei.“
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