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eSports und das Thema Videospielsucht

Lange Zeit wurde darüber diskutiert, ob sogenannte Killerspiele tatsächlich einen schlechten Einfluss auf Spieler haben würden. Als aktive CS:GO-Spieler sind wir neben Millionen von anderen Egoshooter-Spielern der lebende Beweis, dass Ballerei in Spielen keinerlei Einfluss auf die Realität hat. Außerdem wurde dies mittlerweile durch zahlreiche Studien wie beispielsweise die der Medizinischen Hochschule Hannover widerlegt. Neuerdings wird aber auch wieder stärker über einen anderen Aspekt diskutiert, nämlich das Thema der Videospielsucht. Diese Diskussion findet im Zeitalter des eSports statt, bei der Gaming weltweit kommerzialisiert wurde und sich die Frage stellt, wie stark das Videospielen schon in der Gesellschaft angekommen ist. Was hat es also mit dem eSports und der Videospielsucht auf sich – gibt es hier Zusammenhänge oder ist alles nur Humbug? Eine Auseinandersetzung mit der Thematik ist daher durchaus sinnvoll.

‘CS:GO Casting Area’ – Flickr via Andrew Bell (CC BY-SA 2.0)

Gaming als Mainstream-Phänomen

Heutzutage spielen viele Menschen Spiele auf den verschiedensten Plattformen, angefangen bei Konsolen und dem PC bis hin zu Tablets und Smartphones. Dabei muss angemerkt werden, dass Gaming Laptops und Smartphones in ihrer Beliebtheit den klassischen Gaming PC sogar abgehängt haben. Auch die Zahlen der Spieler sind beeindruckend. In Österreich spielen schon 4,9 Millionen Bürger Videospiele. Das entspricht in etwa zwei Dritteln der gesamten Bevölkerung. Am Beliebtesten hier ist das Smartphone. Beim nördlichen Nachbarn Deutschland sind es insgesamt schon fast die Hälfte aller Menschen, die Videospiele spielen. Davon sind überdies wieder fast die Hälfte aller Spieler weiblich. Ein wichtiger Grund für diese hohen Zahlen liegt auch in Streamingplattformen wie Twitch. Diese haben es geschafft, Videospiele in den Mainstream zu bringen und damit die gesellschaftlichen Klischees über Gamer zu widerlegen oder zumindest nachhaltig zu relativieren.

Verantwortungsvolles Spielen

Dadurch, dass Videospiele es also in die gesellschaftliche Mitte geschafft haben, ist es nicht verwunderlich, dass auch gewisse Suchtpotenziale diskutiert werden. Die Weltgesundheitsorganisation hat die sogenannte “Gaming Disorder” in den Katalog aufgenommen, weshalb es dieses Phänomen also tatsächlich gibt. Die Frage ist nur, wer wirklich davon betroffen ist, denn in der Definition reichen allein lange Spielstunden nicht dafür aus, um als Videospielsüchtiger kategorisiert zu werden. Eine Vernachlässigung von Arbeit, Freunden und dem sozialen Leben generell sind hier die entscheidenden Symptome. Bislang hat das Thema die Spieleentwickler aber noch nicht wirklich erreicht, was auch damit zusammenhängen kann, dass die meisten Zocker wohl nicht davon betroffen sind. Trotzdem kann man hier von der iGaming-Industrie lernen, bei der zunehmend versucht wird, Spieler vor schädlichem Spielverhalten zu schützen. So gibt es beim Mr Green Gaming ein Prognose-Tool, welches Nutzern bei der Selbsteinschätzung des eigenen Spielverhaltens helfen kann. Daneben gibt es auch ganz pragmatische Maßnahmen wie die Festlegung eines Limits für Einsätze. Darüber hinaus werden professionelle Ratschläge angeboten sowie viele Tipps für das Gaming generell, überdies steht auch geschultes Personal bei Fragen zur Verfügung.

Fazit

Das Thema der Videospielsucht scheint also nicht ganz von der Hand zu weisen sein, seit die WHO diese in ihren Katalog aufgenommen hat. Allerdings muss man die Relationen beachten, da die allermeisten Spieler weltweit ganz normal ihrem beruflichen und privaten Alltag nachgehen, ohne davon betroffen zu sein. Als Paradebeispiel kann hier die eSports-Szene dienen, bei der die Profispieler manchmal bis zu 16 Stunden am Tag trainieren müssen und dadurch mental sogar noch stärker werden. Es handelt sich dabei also vor allem um ein Randphänomen, welchem man mit den gleichen Mitteln wie im iGaming-Sektor entgegen steuern kann.

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