Was für eine schwere Geburt!
Tim Rantzau: Tim ist nicht nur seit Kindheitstagen ein großer Nintendo-Fan, er hat auch Game Design studiert und kümmert sich beruflich um das Konzeptionieren von Videospielen. Sein Spezialgebiet ist aber der Spiele-Journalismus.
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Die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft stieß auf erheblichen Widerstand aus der Industrie und der Politik. Ursprünglich plante Microsoft, den Deal bis März 2023 abzuschließen. Allerdings musste das Unternehmen in den folgenden Monaten mit einer Vielzahl von Stellungnahmen, Versprechen und Ausblicken auf die Bedenken von Kartellämtern und anderen Interessengruppen reagieren. Die Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen erwies sich als äußerst schwierig und kompliziert.
In den letzten Monaten deutete sich an, dass der Deal letztendlich doch erfolgreich abgeschlossen werden würde. Die wichtigsten Kontrollorgane in der EU, den USA und anderen Industrienationen stimmten der Übernahme zu. Auch die britische CMA gab nach einigen Zugeständnissen bezüglich des Cloud-Gamings grünes Licht für den Kauf. Schließlich konnte Microsoft am Freitag, den 13. Oktober, offiziell verkünden, dass die Übernahme vollzogen wurde. Es war ein ersehntes Happy End nach einer langen und schwierigen Geburtsphase.
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Mit Übernahme von Activision Blizzard hat Microsoft nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch den Mobile-Games-Spezialisten King Games unter seinem Dach. Dadurch verfügt der Tech-Konzern über eine beeindruckende Sammlung von IPs wie Call of Duty, Diablo, Overwatch und Warcraft sowie eine Vielzahl von Entwicklerstudios. Diese Akquisition stärkt die Position von Microsoft im Gaming-Bereich erheblich und eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung und Vermarktung von Videospielen. Es ist ein bedeutender Schritt für das Unternehmen, um seine Präsenz in der Gaming-Industrie weiter auszubauen.
Die Zukunft von Bobby Kotick, dem CEO von Activision Blizzard, war tatsächlich lange Zeit ungewiss. Kotick war seit über dreißig Jahren Teil des Unternehmens und spielte eine entscheidende Rolle bei der Fusion mit Blizzard im Jahr 2006. Allerdings geriet er auch immer wieder in die Kritik, insbesondere wegen des Umgangs mit den Vorwürfen sexueller Belästigung und den schlechten Arbeitsbedingungen bei Activision Blizzard. Es ist wichtig anzumerken, dass Microsoft vor der Übernahme angekündigt hat, dass sie die Kultur und Arbeitsbedingungen bei Activision Blizzard verbessern wollen. Es ist daher möglich, dass Veränderungen in der Führungsebene stattfinden könnten. Ob dies auch Auswirkungen auf Bobby Kotick haben wird, bleibt abzuwarten.