Untersuchungen zeigen, dass Schweine lernen können, wie man Videospiele spielt

Wissenschaftler haben kürzlich die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die bemerkenswerte Auswirkungen sowohl auf den Bereich der Kognitionswissenschaften als auch auf den Bereich des Spielens hat.

Laut den Wissenschaftlern, die die Studie zusammengestellt haben, “ermöglichen kognitive Prozesse wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzeptualisierung Tieren, adaptives Verhalten in komplexen, dynamischen Umgebungen zu demonstrieren.” Wissenschaftler haben solche Prozesse bei Affen, Ratten und Tauben untersucht, sie jedoch bei Nutztieren nicht vollständig erforscht.

Diesmal befassten sich die Wissenschaftler jedoch speziell mit Schweinen. Um die kognitiven Fähigkeiten von vier verschiedenen Schweinen zu testen, haben die Wissenschaftler mit Joysticks betriebene Videospiele für sie eingerichtet. Es hat sich gezeigt, dass Videospiele die kognitiven Fähigkeiten beim Menschen verbessern. Daher ist es sinnvoll, Spiele zu verwenden, um sie an Tieren zu testen.

Die Wissenschaftler entwickelten ein ziemlich einfaches Spiel, bei dem die Schweine “einen Joystick verwenden sollten, um einen Cursor zu bewegen, bis er Kontakt mit einem Ziel auf dem Bildschirm hat”. Bei Erfolg erhielten die Schweine eine Belohnung. Die Schweine konnten verstehen, dass der Joy-Stick das Spiel kontrollierte und seine Regeln verstehen. Nicht nur das, sondern auch nachdem der Leckerli-Spender kaputt gegangen war, spielten sie weiter, wenn die Forscher sie dazu ermutigten. Während Spielsucht laut WHO eine psychische Störung sein könnte, war sie ein Zeichen für psychische Wahrnehmung bei den Schweinen.

Den Forschern zufolge sollte das Experiment zwei Fähigkeiten bei Schweinen testen. Erstens: “Das Tier muss über ausreichende motorische Fähigkeiten verfügen, um einen Joystick verwenden zu können.” Zweitens: “Das Tier muss die kognitive Fähigkeit haben zu lernen, dass Joystickbewegungen die Cursorbewegung steuern und dass auf die Kollision von Cursor und Ziel eine Belohnung folgt.” Aufgrund ihres Erfolgs beim Spiel kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass alle Schweine “die Assoziation zwischen Joystick und Cursorbewegung erlangt” hatten und dass ihre Ergebnisse sowohl “bemerkenswert” als auch “bezeichnend für ihre Verhaltens- und kognitive Flexibilität” waren.

Diese Studie hatte erstaunliche Auswirkungen auf die Bereiche der Kognitions- und Verhaltenswissenschaft. Andererseits wurden Videospiele mit körperlicher Aggression beim Menschen in Verbindung gebracht. Es ist möglich, dass Schweine nach dem Spielen ebenfalls gewalttätig werden. Es bleibt abzuwarten, ob sich solche Korrelationen auch auf andere Arten übertragen.

Quelle: Frontiers in Psychology