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Videospiele für Zocker in den besten Jahren

Der Mythos, Videospiele seien eine Domäne der Jugend, ist längst widerlegt. Keine andere Altersgruppe spielt in Deutschland so viel auf dem Smartphone, Tablet, PC oder der Konsole wie die reiferen Jahrgänge. Von den rund 34,3 Millionen Leuten in der Bundesrepublik, die sich gelegentlich oder regelmäßig mit Videospielen aller Art beschäftigen, sind 5,7 Millionen zwischen 50 und 59 Jahren alt. Weitere 5 Millionen Zocker haben die 60 und mehr erreicht.

Das bedeutet, dass Sie sich in guter Gesellschaft finden. Zwar gibt es Unterschiede zwischen den Altersgruppen, was die bevorzugten Spiele betrifft, aber die sind fließend. Vielfach hängt es schlicht und einfach daran, dass epische, sich über ganze Nächte hinziehende Rollenspiele mit hunderten von Teilnehmern eine andere physische Ausdauer und Reaktionsfähigkeit erfordern als die eher gemächlicheren, kürzeren Spiele, die sowohl Zeit zum Überlegen und Reagieren wie auch Spielraum für den nächtlichen Spaß erlauben. Dafür sind “Fortnite”, “Dota 2” oder “Counterstrike” nun einmal weniger geeignet als etwas “Minecraft”, “Sudoku” oder “Animal Crossing”.

Die Gründe fürs Spielen sind hingegen in fast allen Altersgruppen gleich. Spaß, Spannung und zum Teil auch Geselligkeit sind gute Motive, um sich an den Bildschirm zu setzen. Dass das Zocken in vernünftigem Maße auch gesundheitliche Vorteile hat, ist häufig nur ein Nachgedanke.

Allerdings sollten Sie dabei von Anfang an auf die richtige Ausstattung achten. Schnelle Spiele auf dem Handy sind selten anstrengend, aber wenn Sie stundenlang zocken wollen, sind ein größerer Bildschirm und ein ergonomischer Gaming-Stuhl mit hoher Rückenlehne sowie Handgelenk schonende Maus oder Tastatur eine Überlegung wert.

Die Menschen spielen seit Jahrtausenden. Die ersten, von Archäologen entdeckten Brett- und Würfelspiele reichen bis zurück in das vierte Jahrtausend vor Christus. Damals wie heute ging es um je nach Spiel um Können, etwas Glück und Vergnügen. Spiele wie Backgammon und Mühle haben ihre Ursprünge in der Frühgeschichte. Tradition besitzen auch andere Spiele, die inzwischen genauso online wie am echten Tisch in geselliger Runde gespielt werden. Dabei helfen sie sowohl dem Köpfchen wie auch der psychischen Gesundheit auf die Sprünge.

Die schnellen Spiele im Online Casino wie Poker und Blackjack trainieren mathematische Fähigkeiten. Gleiches gilt auch für das aus Japan stammende Zahlenpuzzle “Sudoku”, bei dem es inzwischen zahlreiche Schwierigkeitsgrade von simpel bis kompliziert geht, auch wenn es auf Anhieb so einfach erscheint.

Rätsel aller Art gehören zu den populärsten Spielen nicht nur für Zocker in den besten Jahren. Der Reiz dieser Spiele liegt unter anderem an dem Erfolgsgefühl, das die korrekte Lösung mit sich bringt. Dass zudem Konzentration und teilweise auch räumliche Wahrnehmung und Logik trainiert werden, ist ein angenehmer Nebeneffekt.

Etliche Videospiele bieten außer einem Einzelspielermodus auch die Möglichkeit, mit mehreren Leuten zu spielen, selbst wenn diese weit entfernt leben. So können klassische Familienspiele wie Monopoly in ihrer elektronischen Variante zum Beispiel mit den Enkelkindern gezockt werden und auch der Bridge- oder Rommé-Abend muss nicht ausfallen, weil ein Mitglied der Runde nicht im Raum sein kann. Das wirkt der schon als Zivilisationskrankheit eingestuften Einsamkeit entgegen, die in allen Altersgruppen zunimmt.

Neue Freunde lassen sich in vielen Spielen dank Chat-Rooms und Interessensgruppen im Internet ebenfalls finden, und wenn es anfangs nur um Tipps für Zocken geht.

Spielen entspannt, selbst wenn Konzentration gefordert ist. Zu den besten kostenlosen Spiele-Apps für Senioren gehören Wort- und Bilderrätsel. “4 Bilder 1 Wort” ist eines davon. Hier ist der Name Programm und die richtige Lösung muss aus vier Bildern ausgetüftelt werden. Das kann blitzschnell gelöst oder zu einer anspruchsvollen Aufgabe werden. Für Worträtselfans ist “Wortguru” gemacht, bei dem aus einem Buchstabensalat so viele Wörter wie möglich gebildet werden. Wenn Sie eine vorgegebene Mindestzahl überschreiten, gibt es Bonuspunkte.

“Quizduell” ist ein Klassiker unter den Wissensspielen. Das 10 Jahre alte Spiel hat einen Brettableger, eine Fernsehsendung und eine kostenlose App inspiriert. Jeden Tag gibt es ein Blitzquiz zu einem vorgegebenen Thema, bei dem die Antworten so schnell wie möglich fallen müssen. Weil gegen reale Gegner gespielt wird, gibt es auch Ranglisten, was den Ehrgeiz anstachelt und mit Glück und Fachwissen das Erfolgserlebnis verstärkt.

Dass Alter vor Scharfsinn nicht schützt, hat spätestens die Krimikönigin Agatha Christie mit ihrer strickenden Meisterdetektivin Miss Marple bewiesen. Detektivspiele, bei denen Sie auf den Spuren der so harmlos aussehenden weißhaarigen Dame wandeln können, sind ebenfalls nicht nur bei Senioren populär.

Der Klassiker unter den Detektivspielen ist dabei “Cluedo”. Um herauszufinden, ob der Täter wirklich der Professor mit dem Messer in der Bibliothek war oder ob ein anderer Hausbewohner den Mord begangen hat, ist einiges an Überlegung nötig – ein Grund, warum “Cluedo” seit Jahrzehnten nichts an Reiz verloren hat. Da es auch elektronisch einen Multiplayer-Modus gibt, kann die Mörderjagd sogar auf die Distanz genauso gemeinsam stattfinden wie einst am heimischen Küchentisch.

“Her Story” mit seinem offenen Verlauf gilt als eines der innovativsten Spiele der vergangenen Jahre. Geklärt werden soll das Verschwinden eines Mannes. Das Verhör seiner Frau wird in Videoclips aus der Polizeidatenbank dargestellt. Dabei kommt es jeweils auf den Suchbegriff an, was gezeigt wird. Da nur die Antworten der Verdächtigen gezeigt werden, aber nicht die Fragen, und die Clips nicht in chronologischer Reihenfolge sind, kann jede neue Antwort die bisherige Theorie umkrempeln. Wer geradlinige Spiele schätzt, ist hier am falschen Platz. Wenn Sie hingegen eine emotionsgeladene und dabei psychologisch und logisch anspruchsvolle Geschichte schätzen, steht “Her Story” in den meisten Bestenlisten weit oben.

Der emotionale Teil beim Spielen wird leicht unterschätzt, gerade, wenn es um Rätsel und Geduldsspiele geht. Dabei ist das einer der wichtigsten Aspekte, wenn es um die Vorzüge von Videospielen für die mentale Gesundheit geht. Dass das Entkommen aus einem “Escape Room” nach dem Lösen von Rätseln und Entziffern von Codes, bevor die Zeit abgelaufen ist, das Glücksgefühl stärken kann, ist leicht verständlich. Doch je nach Persönlichkeit kann das eigentliche Spiel entweder von Anfang bis Ende Spaß machen oder aber den Zocker unter Stress setzen.

Auf jeden Fall aber wird das Hirn beim Spielen trainiert. Besonders nützlich für den Geist sind dabei Spiele, die Sie dazu bringen, sich auf dem Bildschirm im dreidimensionalen Raum zu bewegen. Den grauen Zellen ist es dabei nämlich egal, ob diese Bewegungen in echt oder nur in der Vorstellung stattfinden. Das Gehirn reagiert auf die Herausforderungen der Bewegungen, und der als Schnittstelle im Hirn dienende Hippocampus wächst. Das heißt nicht, dass Sie auf Ihren Spaziergang oder anderen Sport verzichten sollten, aber anspruchsvolle Videospiele können dabei helfen, Bewegungsmangel auszugleichen und die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu steigern.

Je öfter Sie spielen, desto wahrscheinlicher ist es, dass die gemachten Erfahrungen im Gedächtnis haften bleiben. Das hilft nicht nur Ihrem geistigen Allgemeinbefinden, es erleichtert Ihnen auch den Erfolg beim Spielen, und wenn Sie nur als erster den Mörder bei “Cluedo” entlarven oder beim “Sudoku” die nächste Schwierigkeitsstufe anpacken können. Nicht umsonst sind so viele Videogamer in den besten Jahren in der Statistik vertreten.