Filmkritik: Suicide Squad – Mehr Suicide als Squad

Batman vs. Superman war eine Enttäuschung. Wie macht sich der nächste im DC Universum?

Nach Batman vs. Superman war dies der Film, auf den ich mich am Meisten gefreut hatte. Das heißt, als er angekündigt wurde. Dann gingen auch schon die seltsamen Meldungen los, welche die Freude ziemlich hemmten.Da war zuerst einmal die Entscheidung von Jared Leto als Joker. Jared wer?! Ist das ihr ernst? Die Frage dir mir durch den Kopf ging: Da schafft es Marvel Leute die Rober Downey Jr., Chris Hemsworth, Scarlett Johansson an Board zu holen und die Alternative, die DC einfällt ist Jared Leto?! Schönling einer Möchtegern-Rockband?

Klar, nach Heath Ledger diese Rolle zu besetzen, ist alles andere als einfach, aber trotzdem. Gut, ich muss trodzem sagen, als ich dann die ersten Trailer von ihm sah, war ich durchaus positiv überrascht, also ging ich bezüglich Joker eher emotionslos ans Thema.Dann war da noch Will Smith. OK, ich weiß, die Filmemacher halten sich nicht unbedingt an Comic-Vorlagen, was Charaktere und ihre Backstories anbelangt. Aber Will Smith?! Nicht falsch verstehen, ich bin ein extrem großer Will-Fan. Aber sogar ich hatte Schwierigkeiten, ihn als Deadshot zu sehen. Und nach dem Film waren diese Bedenken durchaus gerechtfertigt.

Lediglich Margot Robbie hielt sich extrem genau an die Vorlage, sie hat sich ja angeblich viele der Comics durchgelesen und den Charakter studiert. Das sah man ihr wirklich an. Ach ja und Cara Delevigne, das Model, ist auchd abei. Alle anderen Darsteller sind nicht weiter nennenswert. Das denke nicht nur ich, das dachte sogar der Regisseur.


Die Story

Worum geht es? Amanda Waller (Sie ist der Nick Fury von DC), Leiterin der ARGUS Organisation (das ist die “Shield” Organisation von DC) hat eine Idee. Sie möchte die Super-Schurken der Welt für sich arbeiten lassen, um Gutes zu tun. Wie? Sie jagd allen eine Bombe in den Magen und sollte sich jemand ihr widersetzen, dann jagt sie diesen in die Luft. Die höfliche Art eben. Einer ihrer auserwählten Helden bleibt aber böse und schafft es, sich aus den Fingern von Waller zu befreien. Jetzt muss die Truppe her. Wer ist aller dabei? Das bringt uns zu den zuvor nennenswerten Charakteren.


Vorhang auf für die VIP´s

So in etwa fühlt sich der Beginn des Films an. Es wird sehr detailliert gezeigt, wie Deadshot ins Gefängnis kommt. Dann wird sehr detailliert die Geschichte von Harley und Joker abgespielt. Das war´s. Alle anderen Charaktere bekommen noch ein einzelnes Bild. Mitten im Film kommen dann noch zwei Charaktere dazu, die gar nicht mehr vorgestellt werden. Sie sind einfach da. Kitana kommt als zweite, weibliche Darstellerin dazu. Warum? Keine Ahnung, sie war wohl in der Nähe! Und dann,als der Rest der Truppe sich gerade auf den Weg machen möchte, bleibt ein Auto stehe und es springt wieder ein neuer Typ raus. Dieser geht auch mit! Das Ganze geht so schnell und unübersichtlich, dass ich nicht einmal den Name mitbekommen hab. Es war auch unwichtig, denn 5 Minuten später stirbt er! Somit war klar, der war nur dabei, um ein Zeichen zu setzen.


Was geht da eigentlich ab?!

Der Film warf so viele Fragen auf. Man merkt richtig, dass er in Windeseile produziert wurde und offensichtlich von einem Regisseur, der keine Ahnung von dem Fach hatte. Ja, es ist ein solider Action Film, aber es passiert so viel einfach so, dass man nicht versteht warum.

Da ist z.B. Joker. Er hat in Summe vielleicht 10 Minuten im gesamten Film! Gut, er spielt keine wichtige Rolle für die Truppe, aber so wie es aufgebaut wurde, hätte man angenommen, die Beziehung von ihm und Harley würde eine zentrale Rolle spielen.

Will Smith war zu sehr Will Smith. Deadshot ist ein extrem geplagter, deprimierter und finsterer Charakter. Will Smith war viel zu lustig und zu happy. Die Qual, ein Killer zu sein, obwohl man ein liebevoller Vater wäre, kommt nicht rüber.

Natürlich taucht auch Batman auf! OK, seine Festnahmen von Deadshot und Harley hätten ein wenig interessanter sein können. Aber gut, darüber kann man noch hinwegsehen. Bei Harley und Joker rast Joker mit seinem Auto ins Wasser. Harley meint sie kann nicht schwimmen und steckt dann bewusstlos in der Windschutzscheibe fest. Joker ist weg! Wie? Wieso? Das bleibt ein Zaubertrick.

Was mich aber bei Batman wirklich nervte: Am Ende gibt es nach dem Abspann noch eine Sequenz, wo Bruce Wayne mit Amanda Waller in einem Restaurant sitzt. Auf einmal hat Amanda Waller Angst um ihr Leben! Und sie bitte Bruce Wayne um Schutz! Was?!? Sie ist den ganzen Film über diese toughe Lady und plötzlich hat sie Todesangst und Schweißausbrüche?! Was ist passiert?! Bruce, so wie er ist, sagt ihr natürlich seinen Schutz zu, im Gegenzug für Informationen. Se reicht ihm eine Mappe, diese beinhaltet offensichtlich Informationen zu Aquaman. Es geht wohl um sein Justice League Projekt. Aber warum, benötigt Bruce diese Mappe? Er hat doch in BvS alle Daten auf dem PC von Luthor gefunden?! Da war es auch digital! Wieso benötigt er es jetzt ausgedruckt?! Diese Szene hätte man sich also auf gut Deutsch sparen können.

Dann ist da noch Cara Delevigne. Sie spielt eine Professorin, die auf einer Expeditionsreise den Geist der Enchantress findet. Dieser übernimmt ihren Körper. Sie war anscheinend vor tausenden von Jahren eine Göttin auf der Erde. Und sie möchte es wieder sein, deshalb entscheidet sie, eine eigene Maschine zu baueh. Soweit so gut, als die dann die Maschine aber baut, tanzt sie ununterbrochen. Ich nehme an, das sollte ihre schauspielerische Darstellung von “es fließt unheimliche Energie durch meinen Körper und ich werde immer stärker” sein, aber ich muss leider sagen, das kam sehr lächerlich rüber. Zuzüglich kämpfen ihr Bruder und alle anderen Wesen, die sie erschaffen hat, gegen die Squad, während sie gemütlich auf der Bühne tanzt und das Gehirn von Amanda Waller anzapft. Jup, ihr habt es richtig gelesen, ich lasse dies einmal kommentarlos für die Verdauung stehen. Und dann lässt sie sich durch einen blöden Trick manipulieren! Man würde annehmen, eine Göttin, die über 6.000 Jahre alt ist, wird auf so etwas nicht hereinfallen, aber man irrt.


Fazit

In dem Film geht es um nichts und um alles. Es passiert einfach eines nach dem anderen, völlig zusammenhangslos und dann ist plötzlich der Abspann da. Man denkt sich: Coole Typen, paar witzige Sprüche, nette Kämpfe und Explosionen. Ok, es war das Popcorn wert. Bei weitem nicht so schlecht wie BvS, aber noch weit entfernt von den Marvel Filmen. Nicht falsch verstehen, auch Marvel hatte seine Ausrutscher (z.B. Age of Ultron). Aber sie haben vergleichsweise auch schon weitaus mehr Filme im positiven Bereich. Ich sehe Suicide Squad als eine Konsequenz zur Besserung nach BvS und hoffe, dass der nächste es auf den Punkt bringen wird. Als wahrer DC-Fan würde eine schlechte Justice League Umsetzung noch weitaus mehr schmerzen. Hoffen wir, dass es dazu nicht kommt.

Mehr zum Thema