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Spielerisch das Gedächtnis verbessern

Gerade eben habe ich das doch noch gewusst… Kleine Aussetzer beim Gedächtnis haben fast alle Leute, aber mit zunehmendem Alter fällt es dem Gehirn schwerer, sich Sachen zu merken oder die gespeicherten Informationen abzurufen. Doch zum Glück lässt sich ein gesundes Gehirn trainieren, und Spiele gehören zu den besten Mitteln. Werden die Übungen regelmäßig gemacht, bilden sich neue Nervenzellen in der grauen Masse. Vor allem im fürs Lernen und das Erinnerungsvermögen zuständigen Hippocampus entstehen zusätzliche Zellen.

Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Jung und Alt, was die verschiedenen Arten des Gedächtnisses anbelangt. Jüngere Menschen begreifen im Regelfall schneller Neues und merken es sich besser, während die älteren Generationen mit Erfahrung trumpfen und besser komplexe Sachverhalte einschätzen sowie daraus Schlüsse ziehen können.

Um das Gehirn jung zu halten, gibt es Spiele und Hobbys aller Art. Relativ neu ist das 2009 auf den Markt gekommene Computerspiel „Minecraft“, das vor allem bei Kindern und Jugendlichen ein Hit ist. Das Spiel, das wie ein virtuelles Lego mit viereckigen Bauelementen funktioniert, fordert den Verstand durch komplexe Aufgaben wie das Erschaffen von runden Konstruktionen. „Minecraft“ hat eine offene Welt mit Zonen, die von der Eislandschaft bis zum Dschungel reichen, plus Fantasiewelten, in der es Monster und Drachen gibt. Monat für Monat greifen rund 40 Millionen Menschen zu Smartphone, Tablet, Laptop oder PC, um „Minecraft“ zu spielen.

Auch Kartenspiele sind gute Mittel, um das Köpfchen zu trainieren, und in geselliger Runde macht das Zocken gleich noch mehr Spaß. Dabei gibt es Spiele in allen möglichen Schwierigkeitsgraden. Ein Klassiker ist Mau-Mau. Die Grundregeln sind einfach – jeder bekommt fünf Karten, gespielt wird im Uhrzeigersinn, und wer zuerst alle Karten abgelegt hat, gewinnt. Wird eine Sieben gelegt, muss der nächste Spieler zwei Karten nehmen, es sei denn, er hat auch eine Sieben zum Legen. In dem Falle muss der darauf folgende Spieler vier Karte nehmen. Hat auch er eine Sieben, ist der nächste Spieler mit sechs aufzunehmenden Karten dran. Eine Acht bedeutet Aussetzen, und wer einen Buben hat, kann sich etwas wünschen. Gelegt werden dürfen identische Farben, Bilder- oder Zahlenkarten.

Gehirnakrobatik wird auch beim Poker verlangt. Trainiert werden auch unbewusst Wahrscheinlichkeitsrechnungen, weil jede abgelegte Karte die Statistiken beeinflusst.

Karten spielen mit anderen Menschen bietet noch weitere Vorteile, die der mentalen Gesundheit gut tun. Soziale Kontakte verhindern Einsamkeit, das Spiel fördert Konversationen – kaum ein Kartenspiel wird schweigend abgewickelt -, und es baut Stress ab, weil im Gegensatz zur chaotischen Außenwelt Sieg und Niederlage von strikten, nachvollziehbaren Regeln abhängen.

Allerdings kann es introvertierten Menschen schwerer fallen, in einer fröhlichen Runde zu spielen. Inzwischen gibt es auch virtuell inzwischen jede Menge Kartenspiele, die eventuell eine gute Alternative darstellen.

Sogar für Spielekonsolen gibt es eine Auswahl, wie GWENT – The Witcher card game aus dem Witcher-Universe.

Das Spiel geht über drei Runden, und wer das stärkste Deck zusammen stellt, hat in den schnellen Duells die besten Siegeschancen. Hier wird geblufft, gezaubert und getrickst, was das Zeug hält.

Online oder von Angesicht zu Angesicht bleibt Schach der Logikklassiker schlechthin. Weil sämtliche Informationen offen sind, hängt es von den Spielern ab, inwieweit sie die nächsten Züge des Gegners und die daraus resultierenden möglichen Strategien voraussehen können. Weil ein normales Schachspiel sich über Stunden erstrecken kann, aber nicht jeder die Zeit, Geduld oder Konzentrationsfähigkeit besitzt, gibt es inzwischen auch Varianten wie Blitzschach, wo für jeden Zug nur begrenzte Zeit zur Verfügung steht. Das trainiert nicht nur das Hirn, sondern auch die Entscheidungsfreudigkeit.

Schnell zu erlernen ist das japanische Zahlenrätsel Sudoku. Dabei werden die Zahlen von eins bis neun in verschiedene Kästen einträgen, so dass jede Zahl nur einmal pro Zeile und Kasten auftaucht. Was als Quadrat mit drei Mal drei Kästen anfing, ist inzwischen in zahlreichen Mustern und Varianten zu haben. Seit 2006 gibt es nationale Meisterschaften im Sudoku sowie eine alljährliche Weltmeisterschaft. Deutschland ging bereits zweimal als Weltmeister hervor, nämlich 2010 und 2011. 2014 wurden die Teams der Bundesrepublik Vizeweltmeister, und 2008 landeten sie auf dem dritten Platz. Doch auch ohne große Ambitionen ist Sudoku ein Spiel, dass dem Köpfchen auf die Sprünge hilft, ohne viel Zeit, Platz oder Material in Anspruch zu nehmen.

Ein weltweit beliebter Klassiker sind Kreuzworträtsel. Sie helfen dem Vokabular, logischen Schlussfolgerungen und bemühen das Gedächtnis.

Ohne jegliche Hilfsmittel werden Wortspiele zum Zeitvertreib mit Nutzeffekt. Schon Kinder lieben Bandwurmsätze, und auch im Alter können sie noch genausoviel Spaß machen. Ein Beispiel ist „Ich packe meinen Koffer“, bei dem jeder Mitspieler etwas hinzufügen muss. Es beginnt etwa mit „Ich packe meinen Koffer und lege hinein: einen Bleistift“. Der nächste Spieler sagt dann: „Ich packe meinen Koffer und lege hinein: einen Bleistift und einen Taucheranzug.“ Je mehr Objekte in den Koffer gelegt werden, desto schwieriger ist es, sich alles zu merken, vor allem, wenn die Objekte skurril sind. Ein Vorteil dieser Art Spiele ist, dass sie generationsübergreifend sind und genau so mit den Enkeln gespielt werden können wie mit den Freunden aus der Seniorenrunde.

Dabei ist man nie zu jung, um mit Gedächtnistraining anzufangen. Gefördert werden dadurch auch Merkfähigkeit, allgemeine Lernfähigkeit, Orientierungssinn und soziale Kompetenzen. Wer seinen Fortschritt dokumentieren möchte, findet diverse Apps fürs Smartphone in den App-Stores, wie etwa „Gehirntraining mit NeuroNation“, inklusive individuellen Trainingsplänen.

Ob allein an der Konsole, mit Papier und Bleistift oder im Kreis von Freunden und Familie – Spiele gehören seit jeher zum menschlichen Dasein, und der Nutzwert ist längst wissenschaftlich erwiesen. Zwar muss für echten Erfolg regelmäßig gespielt werden, aber der Spaß sollte das einfach machen.

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