REVIEW – LEGION Season 1

Endlich ein Spin-Off dass sich der großen Kino-Franchise würdig erweist !!!

Nach dem großen Erfolg von „DAREDEVIL“ bei NETFLIX und seinen (mehr oder weniger erfolgreichen) „Nachfolger – innen“ (Jessica Jones, Luke Cage und IRONFIST) die zusammen bald als „The Defenders“ zu sehen sein werden könnte man in die Versuchung kommen zu glauben Marvel TV und FOX würden auf Nummer sichergehen und eine ruhige Kugel schieben.

Aber weit gefehlt.

Allein die Tatsache, dass wir es hier mit der ersten tatsächlichen Co-Produktion zwischen Marvel TV und FOX (< Produzenten der X-Men Filme) zu tun kriegen ist der Beweis das Marvel sich hier auf neues Terrain wagt.



Und das ist gut so!

Wer nun erwartet LEGION sei einfach nur ein DareDevil oder Agents of Shield – Klon im X-Men Universum irrt sich gewaltig.

LEGION schafft es wie bisher keine andere fürs Fernsehen produzierte „Comicshow“ bereits jetzt frischen Wind ins, vergleichsweise noch junge „TV Comic-Genre“ zu bringen.

Das Produzenten Team rund um Showrunner und Executive Producer Noah Hawley schafft es Woche für Woche zu überzeugen.

Es war einmal…

Wir treffen auf David Haller (Dan Stevens). Bereits in frühester Kindheit wurde bei ihm Schizophrenie diagnostiziert und wie wir durch eine Menge an „Rückblenden“ (?) erfahren ist das nicht sein erster Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt. Als David auf die neue, an Haphephobie (der Angst, berührt zu werden) leidenden neuen Insassin Syd (Rachel Keller)  trifft ändert sich sein Leben von Grund auf… Er trifft auf eine kleine Gruppe von Menschen die angeführt von Melanie Bird (Jean Smart) deren und Davids „anders sein“ nicht als Krankheit bezeichnen, sondern vielmehr als ihre Kraft und David wird klar dass die Stimmen in seinen Kopf real sind…

Was viele andere Serien quasi zum „Aufhänger“ ihrer Show machen (und meiner Meinung nach oft zur Tortur werden kann, wenn schlecht ausgeführt) nämlich Die „LoveStory“ der beiden dient bei LEGION lediglich als Katalysator für die (sehr) vielen anderen Ebenen der Story.

WTF?! for the win 😀 

Der wie ich behaupte, von J.J. Abrams „erfundene“ „WTF-Moment“ (LOST) ist ständiger Begleiter hier. Und es kam nicht nur einmal vor, dass ich am Ende einer Episode noch verwirrter war als zuvor.

I see you !

Einen für Comic Verfilmungen, sehr unkonventionellen weg wählte Noah Hawley beim Produktions Design. Als Zuschauer werden wir, wie die Haupt Charaktere ins sprichwörtlich kalte Wasser gestoßen. Das Geschehen „durch die Augen des Helden“ erleben, mit ihm fühlen oder einfach nur „gemeinsam mit David in den Kaninchenbau zu fallen“ ohne dabei erzählerisch an der Hand genommen zu werden sind sehr erfrischende Herangehensweisen die den Erfolg von LEGION für mich erklären.

In der Kürze liegt die Würze …

Mit 8 Episoden zu á 50 Minuten Laufzeit ermöglicht auch einen schnelleren direkteren Stil die Story voranzutreiben. Was die oben erwähnte Verwirrtheit schnell wieder wettmacht, da jegliche Fragen die sich im Laufe der Episode(n) häufen klären. Dies dauert vielleicht schon mal ein paar Folgen lang doch wirkt der gewählte „Lösungsweg“ nie aufgesetzt oder hinausgezögert.

Das Season 1 Finale lief vergangenen Mittwoch beim Sender FX in den USA und nur 24 Stunden später, sprich Donnerstagabend auf FOX bereits in deutscher Synchronfassung. Season 2 ist für eine Ausstrahlung 2018 bereits fixiert und wird dann zehn statt der bisher 8 Episoden groß sein.

Where are all the X-Men gone…?

SPOILER ALARM!

Weiterlesen auf eigene Gefahr:

(David Haller ist der leibliche Sohn von Professor Charles Xavier. David (oder sein späteres Alter Ego LEGION), Mutant der Klasse 5 (wie Jean Grey-Dark Phönix  oder Apocalypse) und zählt somit zu den stärksten Mutanten im X-Men Universum und hat wie der Name bereits erahnen lässt, eine ganze Heerschar an Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Kräften.)

SPOILER ALARM – Ende 

In der Serie werden die Verbindungen zu den X-Men nur sehr subtil aufgegriffen. Die Gruppe um David bezeichnet sich zwar selbst als Mutanten und führen Ihre Kräfte auf, dass Mutant sein zurück. doch weder der Name (Xavier) oder sonst ein „bekannter“ Verweis findet sich in LEGION wieder.

Ob sich dies in Season 2 ändern wird wollte Produzent Hawley noch nicht verraten. Doch die zeitliche Ansiedlung der Serie, Mitte der 1970er Jahre ist meiner Meinung nach nicht willkürlich und unbedacht gewählt … ;D

FAZIT

Anhänger und Fans des Original Materials, wie ich selbst einer bin, (zugegeben mein „Nerd 1×1“ habe ich eher aus, naja nennen wir sie mal ‘Fachbücher“ als aus einzelnen Comicheften 😉 ) werden bei Namensnennungen nach kurzer Zeit wissen worum oder „um wen“ es sich bei LEGION handelt.

Allen anderen die der X-Men Franchise nur im Kino folgen und sonst kaum bis gar nichts mit der Materie zu tun haben rate ich trotzdem der Serie eine Chance zu geben.

Doch völlig  egal welcher der beiden Fraktionen Ihr nun angehört eins lasst Euch gesagt sein:

Wenn Ihr auf der Suche nach einer grandiosen ScyFy/Fantasy/Action Serie mit spitzen Effekten/großartigen Cast und visueller Einzigartigkeit seit, hört auf zu suchen denn Ihr habt sie gefunden!!!

 

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