Spieletest: Uncharted 4 – A Thief´s End

Uncharted 4 - A Thiefs End - (C) Naughty Dog

Nathan Drake ist zurück und stellt einmal mehr alle in seinen Schatten in Uncharted 4! Lest mehr in unserem Review.

Wenn der Alltag anklopft

Es sind ca. 2 Jahre vergangen, seit Nathan´s letztem großen Abenteuer. Mittlerweile hat er die Schatzsuche an den Nagel gehängt und sich auf ein “normales” Leben mit seiner großen Liebe besinnt. Er setzt auch alles daran, krampfhaft dieses Leben zu mögen und sich an die Regeln zu handeln. Doch eines Tages holt ihn die Vergangenheit ein und er muss sich wieder ins Abenteuer stürzen.

Eine Person aus Nates Vergangenheit steht eines Tages plötzlich vor seiner Tür. Es ist sein Bruder Sam. Ihr habt richtig gelesen, sein Bruder! Eine Person, von der wir bisher nichts wussten. Sam Drake ist Nates älterer Bruder, von welchem er glaubte, dass er sei verstorben. Er braucht seine Hilfe und natürlich wird Nathan ihm die Hand reichen, auch wenn es heißt, den Abenteuer-Gürtel wieder um zu schnallen.

Uncharted – Der Film

Wir wollen nicht allzu viel von der Story spoilern. Es sei jedoch so viel gesagt, dass wie bereits im dritten Teil man zu Beginn wieder veschiedene Passagen aus Nate´s Leben spielt. Diese sollen dem Spieler einen Einblick in die Entwicklung von Nathan Drake geben. Und selbstverständlich steht wieder eine Schatzsuche im Mittelpunkt.

Waren die letzten Teile schon sehr cineastisch, hat man bei “A Thief´s End” das Gefühl, als würde man tatsächlich einen Film schauen. Der Wechsel zwischen Sequenz und Spiel ist komplett flüssig. Dabei ist das Spiel nicht vollgepumpt mit Quicktime Event, ihr spielt aus der Sequenz heraus gleich weiter.

So ist auch das Tutorial Teil des Spielerlebnisses. Dies erinnert stark an die letzten Splinter Cell Teile, wo die ihr die Elemente während des Spiels erlernt. So seid ihr mitten im Feuergefecht, als auch erklärt wird, wie man eigentlich eine Waffe verwendet.

Sag doch mal was

Waren die früheren Spiele schon voll mit Dialogen, habt ihr nun die Möglichkeit, auch selbst Konversationen anzustoßen. So erscheint bei dem jeweiligen Partner ein Dreieck-Symbol und deutet so etwas mehr Gesprächsstoff an. Das Spiel ist wieder voll mit humorvollen Pointen und Dialogen und sorgt für den einen oder anderen Lacher. Diese optionalen Gespräche sind aber nicht umsonst. Sie schalten Boni im Extras Menü frei.

A, B oder C

Ebenfalls neu ist eine Entscheidungsmöglichkeit bei den Gesprächen. Ähnlich wie bei Heavy Rain oder den Telltale Games habt ihr in gewissen Situationen die Möglichkeit, eure Antwort im Spiel zu wählen. Ob diese Wahl einen Einfluss auf das Spielgeschehen oder das Ende hat, bezweifeln wir, aber es ist ein netter Nebeneffekt. Vor allem, müsst ihr euch schnell entscheiden, denn die Antwortoptionen verschwinden mit der Zeit.

Neue Konsole, altes Feeling

Die Vorfreude war groß, Nathan Drakes Abenteuer auf der PS4 zu erleben und wir wurden nicht enttäuscht. Bei der Steuerung fühlt sich alles wie gewohnt an, man ist sofort drinnen, als hätte man den Controller nie weggelegt. Einziges Manko bei der Steuerung ist das Kämpfen. Ich habe das Gefühl, hier war die Steuerung ein wenig flüssiger. Man kann nicht blocken, es gibt auch keine Counter-Attacke oder ähnliches. Es ist ein bloßes “draufhauen” im klassischen Sinne. Man würde doch annehmen, dass nach all den Erlebenissen, Nathan ein paar Tricks mehr im Ärmel hätte. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Laufen, springen, klettern, schießen, alles ist beim Alten und man kennt sich auch sofort wieder aus.

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Die neuen Begleiter

Damit meine ich nicht die Charaktere, nein, Nate hat ab sofort eine vereinfachte Version des Grappling Hooks aus Just Cause! Er hat immer ein Seil samt Haken mit dabei, um schwierige Bereiche erreichen zu können. Damit könnt ihr euch durch die Gegend schwingen, von Gebäude zu Gebäude. Leider nicht komplett willkürlich. Es wird auch die Taste “L2” am Screen angezeigt, sobald ihr es verwenden könnt. Macht aber wirklich Spaß und gibt dem Ganzen einen etwas neuen Flair.
Autofahren nervt nicht, es macht in Uncharted 4 sogar richtig Spaß.

Der zweite neue Partner ist das Auto. Ich muss zugeben, dieses hat mich am meisten überrascht. Es hat seit dem ersten Halo die beste Steuerung und Balance, die je ein Spiel hatte. Nicht nur, dass ihr super jedes Gelände befahren könnt, es ist zusätzlich mit einem Haken ausgestattet. Dieses bindet ihr um Bäume und ähnliches, um euch über unbefahrbare Gebiete zu ziehen. Wirklich cool!

Neue und alte Gimmicks

Es sind auch kleinere “Mini-Games” eingebaut. So müsst ihr mal à la Assassins Creed als Taschendieb fungieren und etwas klauen. Die Aktivität ist dabei selbst eine kleine Herausforderung, da ihr so nah wie möglich bei der Person bleiben und zeitgleich mit dem Controller den Diebstahl lenken müsst.

Aber auch die altbewährten Stealth-Attacken sind geblieben. Wieder könnt ihr im dunkeln schleichen, die Gegner haben eine Anzeige, welche sich bei eurer Sichtbarkeit füllt. Ihr müsst wieder vorsichtig vorgehen, um nicht entdeckt zu werden.

Neu ist, dass ihr im Stealth Modus Gegner markieren könnt. Das ist wirklich hilfreich! Werdet ihr entdeckt, geht das nicht mehr, aber die Markierungen bleiben. Zum Markieren Problem müsst ihr mit der Waffe auf den zu markierenden Gegner zeigen. So müsst ihr kurz aus der Deckung raus. Wichtig ist dann, schnell zu sein, damit ihr weiterhin unentdeckt bleibt.

Wie auch schon in den früheren Teilen sind im Spiel durchgehend kleinere Artefakte versteckt, welche ihr finden und sammeln könnt.

Grafisches Feuerwerk

Uncharted 4 ist vermutlich das grafisch beste Spiel auf der PS4 bisher. Es scheint alles aus der Konsole zu holen, was sie kann. Es macht Spaß, sich einfach mal auf den Balkon zu stellen und die Aussicht zu genießen.
Details, Details und noch mehr Details. Grafikleistung pur!
Details, Details und noch mehr Details. Grafikleistung pur!

Das Wasser bewegt sich, soweit das Auge reicht. Egal ob über Wasser, an Land oder in der Wüste, im Italien der Abendsonne, verschneiten Schottland oder tropischen Madagaskar. Einfach eine Augenweide.

Free climbing war gestern

Wieder einmal beweist Nathan, er ist der König der Berge. Die Kletterpassagen machen Spaß wie eh und je. Sie sind keineswegs monoton, denn an manchen Stellen müsst ihr wirklich überlegen, wie es weitergeht. Es sind wieder haufenweise Rätsel dabei, die euch beschäftigen und für deren Lösung ihr euer Journal, genauso wie eure Begleiter konsultiert.

Erwartet das unerwartete

Auch in diesem Teil verläuft nicht alles reibungslos. So kann während der Überquerung einer Brücke, diese schon einmal einstürzen, oder ein Felssprung, nach welchem ihr hangelt, Wegerecht.

Man würde annehmen, es kann euch nichts überraschen, auch wenn ihr es manchmal schon erahnt, aber Naughty Dog schafft es immer wieder euch einen Schreck einzujagen!

Fazit

Für mich war der zweite Teil der Serie der beste. Uncharted 4 scheint wieder mehr an diesen heranzukommen. Es ist eine spannende Story, sie läuft ab wie ein Film, von Kapitel zu Kapitel. Man merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht. Ich war Anfangs skeptisch, ob es an die früheren Teile herankommt, da die eigentlich federführende Person, Amy Reid, Naughty Dog verlassen hatte, aber sie haben es geschafft. Das Warten hat sich gelohnt.

Naughty Dog scheint bei diesem Teil auch Elemente aus den verschiedensten Bereichen und Spielen ausgeborgt zu haben. Jedoch keines wirklich zur Gänze implementiert. Wie schon erwähnt gibt es kleinere Elemente aus Rollenspielen, den Grappling Hook und noch so ein paar Kleinigkeiten. Es wirkt mehr wie Experimente, man wollte das Spiel wohl auch nicht zu umfangreich oder unübersichtlich machen. Ergibt alles Sinn, bei manchen Punkten wäre es aber dann doch toll gewesen, wenn man hier ein wenig mutiger gewesen wäre. Auch bei der Story scheint es ein paar Lücken zu geben. So wissen wir aus Teil 3, dass Nate schon seit seiner Kindheit mit Sully unterwegs ist. Aber dann sehen wir einen weitaus älteren Nathan gemeinsam mit seinem Bruder. Wo war Sully zu dieser Zeit? Aber wie schon zu Beginn gesagt, das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau.

Uncharted 4: Ein gelungenes Abenteuer!

ReviewWertung

9SCORE

Eines der besten Spiele von Naughty Dog!

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